Buntes Treiben herrschte am Montagabend in der Neuen Kirche. Eingeladen zu einem Vortrag war Prof. Dr. Niko Paech. Er lehrt an der Universität Siegen im Master-Studiengang „Plurale Ökonomie“.
Sein Thema war und ist „Der Weg in die Postwachstumsökonomie“. Auch wenn der Titel etwas kompliziert klingt, nahm Niko Paech die knapp 150 Zuhörer von Anfang an mit auf seinen Weg. Aufgrund seiner Überlegungen und Forschungsergebnisse ermuntert er zu einem Lebensstil, der davon geprägt ist, dass wir
- Wohlstandballast abwerfen
- die Souveränität über unsere Zeit zurückgewinnen
- Reizüberflutung vermeiden
- die Eigenproduktion steigern
- Gebrauchsgegenstände nicht wegwerfen, sondern weitergeben, wenn wir sie nicht brauchen, oder reparieren, wenn etwas kaputtgegangen ist
- uns gemeinnützig, ehrenamtlich engagieren und gegenseitig unterstützen
- den Bildungsbegriff nicht einengen auf akademische Titel, sondern auch die handwerkliche Bildung wertschätzen.
Der Vortrag war begleitet von der Präsentation verschiedener Gruppen, die sich letztlich schon seit Jahren mit dem Thema auseinandersetzen. Vertreten waren:
- „Greenpeace Ostfriesland“, deren Mitglieder nicht müde werden im Einsatz für eine saubere, gesunde Luft und faires weltweites Miteinander
- das Team von „Viva con agua“ aus Oldenburg, in dem sich Studierende für die Schonung der Ressource Wasser einsetzen
- der Weltladen Emden, der intensiv für den fairen Handel wirbt
- der Imker-Verein Emden-Krummhörn, der sich um das Überleben der Bienenvölker in unserer Region kümmert
- der Pomologenverein, der 40 verschieden Apfelsorten präsentierte und sich für den Erhalt alter Obstsorten engagiert
- die Buchhandlung Thalia, die Bücher zum Thema im Angebot hatte; einige Besucher nutzten die Chance, sich nach dem Erwerb eines der Bücher von Niko Paech direkt signieren zu lassen.
Prof. Dr. Niko Paech zeigte sich beeindruckt von dem Engagement, dass es hier in der Region um Emden gibt, und ermunterte alle Mitwirkenden, sich zu vernetzen und gemeinsam mit andere Engagierten den Weg in die Postwachstumsökonomie gemeinsam zu wagen. Denn wenn wir nicht umdenken und nicht entsprechend handeln, ist die Welt für die Menschheit nicht mehr zu retten.