In der Neuen Kirche ist am 8. Juli 2020 die Ausstellung "Zart, wild und unersetzlich" eröffnet worden. Coronabedingt fand die Eröffnung vor 50 geladenen Gästen statt, um den Abstand und die Hygieneregeln einzuhalten. Pastorin Etta Züchner begrüßte die Gäste und wies in ihrer Einleitung darauf hin, dass die Neue Kirche seit vielen Jahren mit dem Thema Ökologie, Nachhaltigkeit und Bewahrung der Schöpfung befasst ist. Die Gemeinde ist 2017 als "faire Gemeinde" ausgezeichnet worden und Anfang des Jahres dem Netzwerk "Churches for future" beigetreten. Das jahresübergreifende Motto für die Gemeindearbeit lautet „Umwelt wahrnehmen“. In diesem Jahr liegt der Schwerpunkt auf der Wahrnehmung, wie es in „Emden summt“.
Passend dazu ist es gelungen eine Ausstellung nach Emden zu holen, die das Leben von Wildbienen, Hummeln und Honigbienen in den Mittelpunkt rückt. Diese Ausstellung ist von Cornelis Hemmer, Geschäftsführer der Stiftung Mensch und Umwelt (Berlin) für Niedersachsen neu konzipiert und erstellt worden. Finanziert wurde das Projekt durch die Bingo Umweltstiftung (Hannover). Die Ausstellung besteht aus 20 Rollups und ist als Wanderausstellung gedacht, die hoffentlich noch an vielen weiteren Orten in Niedersachsen gezeigt wird.
Dass in der Neuen Kirche tatsächlich auch ein Summen zu hören war, ist dem Vorsitzenden des Imkervereins Emden-Krummhörn, Christian Ruhr, zu verdanken. Er hatte zusammen mit seiner Frau Christine einen Informationsstand aufgebaut, zu dem auch ein sogenannter Einwabenkasten mit lebendigen Bienen gehörte.
Als Gastredner waren die Naturschutzbeauftragten der Stadt Emden eingeladen, Stefan Rölling und Habbo Wildeboer. In ihrem gemeinsamen Vortrag wiesen sie auf die Veränderungen in den letzten Jahrzehnten hin, den Rückgang der Artenvielfalt, das Aussterben in Flora und Fauna. Sie zeigten auf, wo es in den vergangenen Jahren durch unsachgemäße Entscheidungen zu einer Verschlechterung der Situation gekommen ist. Mut machten sie, in dem sie auf den positiven Effekt von Blühwiesen und Streuobstwiesen hinwiesen. Ihre Hoffnung ist, dass davon in Emden zukünftig noch mehr angelegt werden.
Stefan Rölling würdigte zum Abschluss des Vortrags den Emder Naturkundler Klaus Rettig, der über viele Jahrzehnte die Flora und Fauna in Emden und Ostfriesland erschlossen und dokumentiert hat. Sein Werk ist die Grundlage für viele Gutachten und Stellungnahmen. Rölling regte an, dass die Stadt Emden Klaus Rettig für sein Lebenswerk ehren möge.
Pastorin Züchner dankte den beiden Referenten und überreichte jedem ein Glas Pfarrgarten-Honig. Sie eröffnete die Ausstellung, in dem sie das letzte Rollup mit dem Titel der Ausstellung aufstellte. Anschließend gab es zahlreiche Gespräche und Diskussionen, insbesondere zu dem Thema "Volksbegehren Artenvielfalt".
Die Austellung ist ab dem 9. Juli von Montag bis Freitag von 15 bis 17 Uhr in der Neuen Kirche, Brückstr. 103, zu besichtigen.